Traum-Besuch

"Hallo Frauchen, lass uns ausreiten gehen!"

 

"Soerli, guck mal, sie schläft nur und reagiert nicht! Du hast doch gesagt sie würde merken, dass ich da bin."

 

Ich schubse sie einfach mal.

 

"Nein, nein, nicht aufwachen!" Du kannst mich nicht sehen wenn du die Augen aufmachst!"

 

Oh je. Vielleicht hätte ich sie nicht ganz so kräftig schubsen sollen?

 

"Naja. Lass es uns morgen Nacht nochmal versuchen."

"Wach auf! Nein, Moment, nicht aufwachen! Ich bin hier, lass mich einfach in deine Träume."


"Ja! Hallo Frauchen, freust du dich mich zu sehen?"


"Hey, du kannst mich in den Arm nehmen wenn du willst, aber bitte drück nicht so fest! Ja, so ist's besser. Schön, dass du dich freust, mich zu sehen. Ich freu mich auch."


"Hast du eine Möhre? Nein? Quatsch, natürlich hast du eine Möhre! Du hast immer eine Möhre wenn du mich besuchst. Du musst einfach nur dran glauben, und die Möhre ist in deiner Tasche. Siehst du?"


"Lass uns das Decken-Spiel spielen! Siehst du, da liegt die Decke. Ich heb sie auf und geb sie dir. Das ist ein Stück Möhre wert, oder?"


Mampf, mampf. "Danke!"


"Leg mir die Decke mal auf den Rücken, damit ich sie runter ziehen kann und noch ein Stück Möhre bekomme."


Mampf, mampf, "Danke!"


"Ja, ich weiß dass das eine eingebildete Möhre ist. Sie schmeckt trotzdem sehr lecker. Hier ist die Decke. Lass uns nochmal spielen!"

"Oh, Soerli sagt er hat seinen Menschen geholt und sie wollen ausreiten gehen. Lass uns mitgehen! Guck, ich hab mir einen Sattel eingebildet. Steig auf und los geht's!"


"Guck, sie sind ganz weit vorn. Wir müssen galoppieren um sie einzuholen!"


Schnauf, schnauf. "Ha, eingeholt. Jetzt können wir ein Wettrennen machen!

 

Schnauf, schnauf, schnauf.

 

Schnauf, schnauf!


"Das hat Spaß gemacht. Jetzt ist's mir heiß. Dir auch?"


Da drüben ist ein Bach. Lass uns baden gehen!"

"Guck mal, Soerli hat seinen Menschen in den Bach geschmissen und wälzt sich im Wasser."


"Ups, sorry! Ich wollte dich nicht untertauchen."


"Warum guckst du so böse?"


"Ähh. Naja, jetzt wo du's sagst wollte ich dich vielleicht doch untertauchen. War's dir nicht heiß?"

 

"Guck, Soerli und sein Mensch spielen auch tauch-den-Reiter-unter!"


"Ups, nochmal sorry. Ganz so heftig wollte ich dich nicht schubsen. Hast du Wasser in die Ohren bekommen als du untergegangen bist?"


"Nein? Dann ist's gut. Guck, ich tauche meinen eigenen Kopf ins Wasser, zur Wiedergutmachung."


"Prust! Ich habe Wasser in die Nase bekommen! Und die Wassertropfen kitzeln meine Flanken. Ich muss mich schütteln."


"Hey, box mich nicht! Du warst doch eh schon patschnass, was macht also eine kleine Dusche für einen Unterschied?"

"Ha, Soerli und sein Mensch sehen noch nasser aus als wir!"


"Lass uns trocknen und heim gehen. Bild dir einfach ein, deine Klamotten wären trocken."


"Ja, genau so. Ist das nicht praktisch?"


"Ja, hmm, kann sein dass du morgen ein bisschen müde bist. Du hast schließlich die halbe Nacht mit mir verbracht statt tief zu schlafen."


"Aber das macht dir nichts, oder? Das hat sooo viel Spaß gemacht, das müssen wir bald wieder machen!"


"Du wirst dir jetzt einbilden, du wärst wieder im Bett? Na gut. Dann bis morgen Nacht!"


"Okay, morgen mache ich dich nicht so nass. Versprochen!"


"Äh. Ja, ich habe meine Vorderbeine gekreuzt. Das hat du mir beigebracht, erinnerst du dich nicht?"


"Nein, nein, ich will da gar nichts mit sagen. Natürlich  meine ich das Versprechen ernst!"


"Komm auf jeden Fall morgen Nacht wieder, dann können wir ein neues Abenteuer erleben!"

 

 

Tandris weitere Abenteuer auf den unendlichen Weiden werden zukünftig hier veröffentlicht.